Detlef
Rönfeldt

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„Je tiefer man den Dingen auf den
Grund geht, desto mehr Wahrheiten findet man doch. Aber als Politiker muss
man sich entscheiden, sonst kann man nicht handeln.“
(Rais,
der Generalsekretär der Partei in „Stunde der Füchse“)
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Regiearbeiten
1993 STUNDE DER FÜCHSE
(WDR/FFP, Hamburg, 90', erste Ausstrahlung:
22.12.1993)
Mit:
Siemen Rühaak, Jürgen Hentzsch, Stefan Reck, Kathrin Sass, Kirsten Block,
Hanns Zischler
Dieser
Film nach dem Roman "Parteifreunde" von Wulf Schönbohm, damals
Berater von Ministerpräsident Erwin Teufel in Baden-Württemberg, erzählte die
fiktive Geschichte eines politischen Abteilungsleiters, der wegen zynischer
Machenschaften und Machtrangeleien in seiner (der Regierungs-) Partei in eine
existentielle Krise gerät. Realer Hintergrund von Schönbohms Roman war
der Ende der 80er Jahre im Vorfeld eines Parteitags der CDU unternommene
Versuch, Helmut Kohl zu stürzen, der zu einem innerparteilichen Machtkampf
geführt hatte. Die Hauptrolle spielte sehr überzeugend Siemen Rühaak,
der Film wurde im Vorfeld der
Bundestagswahl 1994 ausgestrahlt und vom WDR zum Fernsehspielpreis der
Deutschen Akademie der darstellenden Künste vorgeschlagen, der alljährlich
bei den Baden-Badener „Tagen des Fernsehspiels“ verliehen wird. Die Mischung
von ernstem Thema ("Politik und Moral") und einer Erzählweise mit
Elementen des Polit- und Psychothrillers, die diesen Film auszeichnet, kam
bei der Jury (Vorsitz: Günther Rohrbach) aber nicht gut an. Auffällig, wie auch
in diesem Film versucht wird, Menschen als Gefangene eines Systems zu zeigen
(Rönfeldt: „Fische im Aquarium“).
Das ist der tiefere Grund dafür, warum es in diesem zur Zeit der
„Bonner Republik“ in der damaligen Bundeshauptstadt spielenden (aber in
Hamburg gedrehten) Film ständig regnet. „Der Film hat keine Moral, weniger noch
als das Buch. Er zeigt Ausschnitte aus der Wirklichkeit, verfremdet. Leicht
hätte eine Politiker- und Parteienbeschimpfung daraus werden können. Autor,
Produzent, Regisseur und die Schauspieler haben sich davor gehütet. Sie
zeigen Politiker als Täter, die auch Opfer werden. Getriebene, denen es
vermutlich auch um die Sache geht, die ihre Zeit und Energie aber vor allem
in die Frage aller Fragen investieren: in die Machtfrage“
(DIE ZEIT).
Drehbuch: Rainer
Berg/Frank Göhre, Kamera: Axel de Roche, Produzent: Jörg Richter.
Nominiert für: Fernsehspielpreis der deutschen Akademie der
darstellenden Künste 1994
Presse:
DIE ZEIT Nr. 50,
10. Dezember 1993
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