Detlef
Rönfeldt |
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Vita |
1993
NUR EINE KLEINE AFFAIRE
Diese
5-teilige Miniserie nach dem gleichnamigen Roman von Annemarie Schoenle war
einer der größten und sicher auch der am wenigsten erwartete Erfolg in Detlef
Rönfeldts Regiekarriere. Seine Spezialität waren damals eher
Schicksalsdramen, in denen er mit bohrender Direktheit (und meistens ohne
Happy-End) vom Scheitern seiner Helden erzählte. Rönfeldt bezeichnet die
Filme dieser Jahre heute als seine „Trilogie des Versagens“: „Die
Kupferfalle“, „Das tödliche Auge“, „Stunde der Füchse“. „Nur eine kleine
Affaire“ (von ihm selbst zunächst als „Brotarbeit“ eingestuft, weil man von
einem Film im Jahr als Regisseur in Deutschland nicht leben kann) wirkte
dagegen wie ein schwereloses „Soufflé“. Als besondere Qualität wurden in der
Kritik denn auch immer wieder die pfiffigen Dialoge und die augenzwinkernde
„Leichtigkeit“ der Inszenierung hervorgehoben, die allerdings auch in diesem
Fall (wie eigentlich immer) hart erarbeitet war. Getragen von einem
bemerkenswerten Ensemble spielte Jennifer Nitsch, die keine ausgebildete
Schauspielerin (sondern Kostümbildnerin) war, die Rolle der jungen Modedesignerin
Theresa mit Verve, großer Spielfreude und einer bezaubernden mädchenhaften
Frische, die sie in späteren Jahren nur noch selten zeigen konnte. Mit dieser
Serie ist sie über Nacht zum Star geworden. Ausgezeichnet
mit: Adolf-Grimme-Preis 1995, Bayerischer Fernsehpreis
(Jennifer Nitsch) 1995 |